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Tsunami: Behörden warnen vor weiterer Gefahr in Indonesien

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23.12.2018, Indonesien, Carita: Ein Mann begutachtet die Schäden an seiner Wellblechhütte, die in der Nähe des Strandes steht.

Foto: Dian Triyuli Handoko/AP/dpa/Dian Triyuli Handoko

23.12.2018, Indonesien, Carita: Ein Mann begutachtet die Schäden an seiner Wellblechhütte, die in der Nähe des Strandes steht.

Trauer in Indonesien: Der Tsunami vom Samstag hat mindestens 430 Menschen das Leben gekostet. Die Flutwelle traf die Menschen ohne Vorwarnung. Die Regierung kündigt deshalb nun den Bau eines neuen Frühwarnsystems an.

Nach dem Tsunami in Indonesien mit Hunderten Toten ist die Gefahr einer weiteren Katastrophe nicht gebannt. Die für Meteorologie und Geophysik zuständige Behörde rief am Mittwoch die Bewohner in den verwüsteten Gebieten auf, die Küsten zu meiden. Ähnlich wie vor wenigen Tagen könnten Vulkaneruptionen weitere Erdrutsche unter Wasser auslösen, die dann erneut einen Tsunami verursachen könnten. 

Nach einem Ausbruch des Vulkans Krakatau am Samstagabend hatten Flutwellen Küstenabschnitte in der Meerenge der Sundastraße zwischen den Inseln Java und Sumatra überrollt. Vorwarnungen für die Bewohner gab es nicht. 

Nach Angaben des indonesischen Katastrophenschutzes vom Mittwoch kamen mindestens 430 Menschen ums Leben, fast 1.500 weitere wurden verletzt. Mindestens 159 Bewohner gelten als vermisst, nahezu 22.000 wurden obdachlos.

Ausrufung Notstandsverordnung

Bis Anfang Januar gilt eine Notstandsverordnung. Hilfsorganisationen stellten Soforthilfen bereit und riefen zu Spenden auf. Dringend benötigt werden Essen, Trinkwasser, Medikamente und Zelte.

Rettungskräfte, darunter Angehörige des Militärs, waren am Mittwoch weiter auf der Suche nach Überlebenden. Allerdings wurden die Bergungsarbeiten durch teils heftigen Regen erschwert. Mitarbeiter des indonesischen Roten Kreuzes brachten Bewohner zweier abgelegener Inseln in der Sundastraße in Sicherheit.

Unterdessen kündigten die Behörden für das kommende Jahr den Bau eines neuen und erweiterten Frühwarnsystems an. Am Montag hatte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde erklärt, Indonesiens jetziges Frühwarnsystem registriere nur Erdbeben, aber keine unterseeischen Erdrutsche oder Vulkanausbrüche.

Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort kommt es regelmäßig zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. 
Erst Ende September waren bei zwei schweren Beben mit anschließendem Tsunami auf der Insel Sulawesi mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen. 


Die jüngsten Unglücke wecken Erinnerungen an die verheerende Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean, die sich am Mittwoch zum 14. Mal jährte. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Nordwestküste Sumatras einen Tsunami ausgelöst. In den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans kamen mehr als 230.000 Menschen ums Leben. Allein in Indonesien wurden 170.000 Tote registriert. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Aceh. Auch auf Sri Lanka und an Thailands Andamanenküste hatte der Tsunami Tod und Verwüstung hinterlassen.  

Bei Zeremonien unter anderem auf der thailändischen Ferieninsel Phuket sowie in Aceh gedachten die Menschen der Opfer von damals, beteten und legten Blumen nieder. Die Trauer sei weiterhin da, erklärte Acehs Gouverneur Nova Iriansyah. Zugleich äußerte er tiefes Mitgefühl für die Opfer des Tsunamis vom Samstag. Das gleiche Leid hätten vor 14 Jahren auch die Menschen in Aceh erlebt. 

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