© Sebastian Gollnow/dpa/Sebastian Gollnow
In Frankreich gilt aktuell die höchste Terrorwarnstufe nach dem Anschlag auf dem Straßurger Weihnachtsmarkt.
Frankreich ist offenbar erneut von einem terroristischen Anschlag erschüttert worden. Am Rande des Straßburger Weihnachtsmarkts eröffnete laut dpa-Informationen ein 29-jähriger Franzose mit nordafrikanischen Wurzeln das Feuer und tötete nach derzeitigem Stand zwei Menschen und verletzte 14 zum Teil schwer. Der Täter ist noch immer auf der Flucht.
Der französische Innenminister Christophe Castaner erklärte, dass es anschließend zweimal zu einem Feuergefecht mit den Sicherheitkräften gekommen sei, bei dem der mutmaßliche Angreifer von Soldaten angeschossen wurde, bevor er mit einem gestohlenen Taxi fliehen konnte.
Nach den Schüssen in Straßburg werden nun immer mehr Einzelheiten über den Schützen bekannt. Laut Informationen der Tageszeitung "Die Welt" wurde er in der Vergangenheit sowohl in Frankreich als auch in Deutschland verurteilt. Die Polizei geht von einem terroristischen Motiv aus.
In Frankreich gilt aktuell die höchste Terrorwarnstufe. Zusätzliche Sicherheitskräfte sollen nach Straßburg geschickt werden. Die Tagesschau schreibt, dass laut Behörden etwa 350 Sicherheitsbeamte in die Suche nach dem mutmaßlichen Täter eingebunden sind. Die Bundespolizei kontrolliert den Grenzverkehr zwischen Deutschland und Frankreich.
Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh hat zur Fürbitte für die Verletzten und Trauernden in Straßburg aufgerufen. An den Präsidenten der evangelischen Partnerkirche im Elsass, Christian Ahlbecker, schrieb er: "Mit großem Erschrecken und Bestürzung haben wir von dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Straßburg gehört. Wir denken an die Menschen im Elsass und fühlen uns tief mit ihnen verbunden. Unsere Fürbitte gilt den Verletzten und den Trauernden. Möge der Geist Christi die Gewalttäter zur Umkehr führen und die Verletzten, die Trauernden und die Erschrockenen trösten und stärken, dass endlich Wirklichkeit wird, was die Weihnachtsbotschaft verheißt: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!"
In Straßburg sind die Kirchen geöffnet und haben Ansprechpartner vor Ort. Heute Abend wird um 18 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst im protestantischen Temple Neuf stattfinden, am Donnerstag um 18 Uhr dann im Münster zu Straßburg.
In der Ortenau laden die Dekan Frank Wellhöner und Matthias Bürkle mit Oberbürgermeister Marco Steffens zum gemeinsamen ökumenischen Gebet für die Opfer des Terroranschlags nach Offenburg ein. Es findet am morgigen Donnerstag um 12.15 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche in Offenburg statt.
Der Straßburger Weihnachtsmarkt wurde 1570 ins Leben gerufen und ist somit einer der ältesten Weihnachtsmärkte in Europa und der erste in Frankreich. Jedes Jahr zieht er um die zwei Millionen Menschen in die elsässiche Stadt.